Die täglichen, kleinen Entscheidungen
Die Wörter „Nachhaltigkeit“, „Ressourcen schonen“ oder „umweltbewusst“ begegnen uns in den letzten Jahren zunehmend. Setzt man sich mit diesem Themengebiet über einen längeren Zeitraum auseinander, hat man vielleicht schnell das Gefühl, nie so richtig umweltschonend handeln zu können, da man immer wieder neue Erkenntnisse gewinnt und sich schnell überfordert fühlt. Genau das ist meines Erachtens nach der springende Punkt: Nachhaltigkeit muss nicht bedeuten, beinahe dogmatisch alles „richtig“ zu machen. Jeder noch so kleine Schritt in einen ressourcenschonenden Alltag ist besser als an seinen alten Gewohnheiten festzuhalten. Wir müssen täglich unzählige Entscheidungen treffen und wie in allen anderen Lebensbereichen auch, kann man eben nicht immer einwandfrei handeln.
Meiner Meinung nach ist es dabei nur wichtig, sich seiner Entscheidungsfreiheit bewusst zu werden, denn bereits nur zu erkennen, wie und weshalb man in einer gewissen Weise handelt, kann dabei helfen, seine alteingefahrene Routine ein wenig zu unterbrechen. Ich kann mich täglich aufs Neue entscheiden, ein Bad zu nehmen oder duschen zu gehen; ein wiederverwendbares Stofftuch zu verwenden oder in Papiertücher reinzuschneuzen; mein Fenster im Winter den ganzen Tag offen zu lassen und deshalb die Heizung auf Maximum laufen zu lassen oder kurz stoßzulüften; eine Birne aus Mexiko oder einen Apfel aus Österreich zu kaufen; Glas einfach in den Hausmüll zu schmeißen oder es im Glascontainer zu entsorgen; die Wäsche im Trockner zu trocknen oder es auf eine Wäscheleine zu hängen; bei jedem Einkauf eine Plastiktüte zu kaufen oder meine Stofftasche mitzunehmen;
Diese Beispiele an Entscheidungen können beliebig lang fortgeführt werden. Es geht wie bereits erwähnt nicht darum, gleich sein komplettes Leben von 0 auf 100 umzustellen, denn auch die kleinste Veränderung am eigenen Lebensstil trägt zur Gesamtsituation bei. Und wenn du dir vielleicht denkst, dass du alleine die Welt nicht verändern kannst, kann ich dir absolut Recht geben, ABER wenn mehr Menschen bewusster leben, muss beispielsweise die Marktwirtschaft reagieren. Würden wochenlang zunehmend mehr Fleisch aus Massentierhaltung nach ihrem Ablaufdatum im Supermarkt unverkauft übrigbleiben, müssten die Betriebe langfristig umstellen.
„Es ist doch nur ein Strohhalm" - sagten 8 Milliaren Menschen.