Achtsamkeit ist in aller Munde. Hier ein Podcast, da ein:e Influencer:in. Doch lebst Du diese Achtsamkeit auch wirklich? Und was hat sie mit Nachhaltigkeit zu tun?
Wozu überhaupt Achtsamkeit?
Wir leben in einer Zeit, in der man dauernd am neuesten Stand sein muss. In der Informationen in Sekundenschnelle an Millionen von Menschen verbreitet werden können. In der wir so viele Optionen haben, dass wir uns gar nicht mehr entscheiden können. Wir können uns alles kaufen, was wir uns nur wünschen, egal woher es kommt. In ein paar Stunden können wir in einem anderen Land oder sogar auf einem anderen Kontinent sein. Wir können alles lesen, jede Fähigkeit erlernen und mit jedem Menschen auf dieser Welt kommunizieren. Uns sind scheinbar keine Grenzen gesetzt.
Man könnte unser Leben mit einer rasanten Achterbahnfahrt vergleichen. Laut, schnell und unruhig. Hektik und Stress haben wir als den Normalzustand akzeptiert. Unsere Gedanken laufen auf Dauerschleife. Einfach mal die Pause-Taste drücken, schaffen wir nicht mehr. Wir handeln impulsiv und unbedacht. Wir sind überfordert, gereizt und unzufrieden.
Und genau dieser Schnelllebigkeit können Achtsamkeitsübungen entgegenwirken. Durch sie kannst Du in einer turbulenten Welt Augenblicke der Ruhe erleben. Du kannst durchatmen und einfach einmal „nur“ sein. Du kannst den Lärm abschalten und dich bzw deine Umwelt wieder voll und ganz spüren. Und genau das – dieses bewusste Wahrnehmen des jetzigen Moments – ist das Tor zum kleinen (großen) Glück, nach dem wir uns alle so sehnen. Oder etwa nicht?
Schätzen, was Du hast
Aber Achtsamkeitsübungen können noch so viel mehr bewirken, als innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Wenn wir einen achtsamen Umgang mit uns selbst und unserer Umwelt üben, erkennen wir nämlich auch, worauf es wirklich ankommt.
Oft denken wir, dass uns etwas fehlt. Wir suchen stets nach „mehr“. Aber wenn Du dich einmal in deiner Wohnung umschaust, dann wirst Du feststellen, dass es dir bereits sehr gut geht. Alles, was Du brauchst, ist bereits da.
Mit der Hilfe von Achtsamkeitsübungen kannst Du bewusst wahrnehmen, was Du alles hast. Eine ganz simple Übung ist es beispielsweise, beim nächsten Öffnen des Kühlschranks einen Moment innezuhalten und einfach nur zu stauen. „So viel wundervolles, nahrhaftes Essen“. Oft vergessen wir nämlich, wie reich wir tatsächlich sind.
Ausmisten und Nein sagen
Durch einen achtsamen Lebensstil wirst Du aber auch erkennen, was Du alles NICHT brauchst. Du wirst merken, was tatsächlich notwendig ist und was nicht.
Brauchst Du diesen zwanzigsten Pulli in deinem Kleiderschrank wirklich? Brauchst Du unbedingt dieses Top? Oder dieses zweite Paar Winterboots? Wenn Du ehrlich bist, wirst Du Fragen wie diese oft mit Nein beantworten.
Hier kommt eine weitere kleine Achtsamkeitsübung: Geh zu deinem Kleiderschrank und nehme ihn einmal bewusst wahr. Ist er voll? Wie viele Kleidungsstücke besitzt Du? Zähle einmal nach. Dabei wirst Du mit Sicherheit mindestens 3 Dinge finden, die Du schon ewig nicht mehr getragen hast. Nimm sie heraus und bringe sie bei nächster Gelegenheit zur Altkleidersammlung. So kannst Du etwas Gutes tun und gleichzeitig Raum schaffen. Je einfacher wir leben, desto unkomplizierter wird alles.
Umgekehrt kannst Du aber auch die Anschaffung neuer Dinge verhindern, die genauso wenig notwendig sind. Halte einfach vor einem Spontankauf kurz inne und frage dich, ob Du diesen Gegenstand tatsächlich brauchen kannst und ihn regelmäßig verwenden wirst. Du wirst erstaunt sein, wie oft die Antwort Nein sein wird.
Was hat das alles jetzt mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu tun?
Wenn Du diesen Blog hier liest, dann ist dir Umweltschutz mit großer Wahrscheinlichkeit sehr wichtig. Grundvoraussetzung für einen bewussten Umgang mit den Ressourcen dieser Welt ist allerdings, dass Du einen bewussten Umgang mit dir selbst pflegst. Erst wenn Du gut darin geworden bist, dich selbst zu spüren, kannst Du andere und deine Umwelt spüren. Alles beginnt mit dir. Wie im Innen, so im Außen.
Und genau dabei können kleine Achtsamkeitsübungen im Alltag helfen. Mit ihrer Hilfe kannst Du schätzen lernen, was Du bereits alles hast, dich befreien von dem, was Du nicht mehr brauchst, und Dinge erst gar nicht anschaffen, bei denen Du bereits im Vorhinein erkennst, dass sie nicht notwendig sind.
Überkonsum trägt wesentlich zur Verschmutzung und Zerstörung unseres Planeten bei. Durch einen bewussten und achtsamen Lebensstil kannst Du dem aber entgegenwirken.
Es kommt auf die kleinen Schritte an. Viele kleine Schritte können in Summe Großes bewirken. Also viel Spaß beim Umsetzen der kleinen Achtsamkeitsübungen!
Alles Liebe,
deine Selina