Der Black Friday wird jedes Jahr als ultimativer Shopping-Tag gefeiert. Die ursprünglich amerikanische Tradition bringt mittlerweile auch europäischen Unternehmen Umsätze in Milliardenhöhe. 

Gleichzeitig offenbart der Tag aber auch die Schattenseiten unserer Wegwerfgesellschaft: zunehmender Verbrauch natürlicher Ressourcen, unersättlicher Konsum und schockierende Rücksichtslosigkeit. 

Wie können wir all dem entgegenwirken? Alle Infos findest du hier.

Black Friday und Umwelt: Ein widersprüchliches Duo

Der größte Shopping-Tag des Jahres steht vor der Tür. Bunte Werbeanzeigen, schreiende Kampagnen und wahnwitzige Rabatte kündigen das wirtschaftliche Jahreshighlight an. 

Unternehmen versprechen sich davon ein fettes Umsatzplus: Allein in Deutschland sollen am diesjährigen Black Friday und Cyber Monday über 5,7 Milliarden Euro ausgegeben werden. So wird es vom Handelsverband Deutschland prognostiziert.

Die ökologische Kehrseite dieser Aktionstage liegt aber auf der Hand: Jedes Produkt, das wir kaufen, muss erst einmal produziert werden. Diese Produktion verbraucht wertvolle Ressourcen und setzt schädliche Emissionen frei. Zusätzlich stoßen Transport und Entsorgung weiteres CO2 aus. 

Das gilt nicht nur für Produkte, deren negative Umwelteinflüsse uns allen bekannt sind (vor allem Elektronikgeräte und Fast Fashion). Generell betrifft das jede Ware, die neu gekauft wird.

Gibt es auch Vorteile?

So kritisch der Black Friday auch aus einer Umweltperspektive zu sehen ist, im Sinne einer sozialen Marktwirtschaft können solche Aktionstage auch hilfreich sein: Vor allem Einkommensgruppen, die unter der starken Inflation leiden, können von herabgesetzten Preisen profitieren. 

Voraussetzung ist allerdings, dass es sich dabei nicht bloß um “Scheinrabatte” handelt. Wie der Konsumentenschutz schon mehrfach angesprochen hat, liegt der Stattpreis bei derartig hohen Rabattaktionen oft über dem ursprünglichen Verkaufspreis.

Gegenbewegungen und nachhaltige Alternativen

Angesichts der negativen Auswirkungen des Black Fridays auf die Umwelt ist die Kritik daran immer lauter geworden. Auch mehrere Gegenbewegungen haben sich gebildet. Zu nennen sind vor allem:

  • "Green Friday": Anhänger des Green Friday ermutigen Konsument*innen dazu, an diesem Tag bewusster und nachhaltiger einzukaufen. Insbesondere gebrauchte oder recycelte Produkte sollen dabei helfen, Ressourcen zu schonen.
  • "White Monday”: Einen ähnlichen Zweck hat auch der sogenannte “White Monday”. Das Ziel ist hier, dass Konsument*innen ihr Kaufverhalten ändern und achtsamere Kaufentscheidungen treffen.
  • “Kauf-nix-Tag”: Unterstützer dieses Tages gehen noch einen Schritt weiter und propagieren den vollkommenen Konsumverzicht. Anstatt in Shoppingcentern dem Kaufwahn zu verfallen, soll demonstrativ gar nichts gekauft werden.

Ein wirklicher Konsumverzicht kann aber keine dauerhafte Lösung bieten. Auch wenn dieses Verhalten mit Sicherheit am ressourcenschonendsten wäre, so dürfen wir Menschen anerkennen, dass Konsum Teil unseres Lebens ist - aber eben in gewissen Grenzen.

Wichtiger ist deshalb, das eigene Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen. Dabei können vor allem die folgenden Fragen helfen:

  • Brauche ich das wirklich?
  • Wie lange habe ich vor, das Produkt zu verwenden?
  • Gibt es eine nachhaltigere Alternative für dieses Produkt?
  • Lassen sich gebrauchte Artikel finden, die noch in einem ebenso guten Zustand sind?
  • Kann der defekte Gegenstand unter Umständen noch repariert werden?

Fazit:

Ja, das Risiko ist gerade am Black Friday besonders hoch, sich von übermäßigen Rabatten verleiten zu lassen: mehr kaufen als notwendig oder sinnlose Impulskäufe tätigen. Allerdings beweisen die oben genannten Bewegungen, dass Konsum und Umweltschutz kein Widerspruch sein müssen. Jede*r von uns kann frei entscheiden, wie dieser Tag genutzt wird.

Zusätzlich kann beobachtet werden, dass sich das Kaufverhalten der Konsument*innen in den letzten Jahren generell stark verändert: Immer mehr Menschen achten beim Kauf auf die Nachhaltigkeit eines Produkts. Diese höheren Anforderungen setzen Unternehmen unter Druck, sich anzupassen und umweltfreundlichere Wege zu finden. 

Und das ist auch gut so. Das zeigt einfach, dass der Einzelne den bestehenden Marktverhältnissen eben nicht einfach ausgeliefert ist. Je mehr Menschen nachhaltigere Entscheidungen treffen, desto mehr Veränderung können wir gemeinsam bewirken.

Du und ich. Für eine bessere Zukunft.


Danke, dass Du das Blatt mit mir wendest.

Alles Liebe,

deine Selina

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